Ridesharing und Regulierung: Das avancierte zum Schwerpunkt der #DigtalMobilityConferenz der Bitkom. Nach den großen Betriebsstarts wie von BerlKönig, IOKI, Isartiger oder Moia. Und der Ankündigung Scheuers, bis 2018 ein Eckpunktepapier zur PBefG-Novelle vorzulegen. Wenngleich er schwierige parlamentarische Debatten ankündigt.
Die Ridesharing-Anbieter haben ihre Argumentation weiter geschärft: Von „Alternative zum Privat-PKW“ und „Ergänzung zum ÖPNV“ nun bis zur Forderung nach „lenkenden Eingriffen der Stadt“. Neben einem Mehr an Mobilitätsangeboten (Pull) brauche es auch höhere Parkgebühren und sogar Straßennutzungsgebühren (Push).
Moia argumentiert, dass man die „Effizienzprobleme des Verkehrs eher auf der Straße gelöst bekomme als auf der Schiene“ – und verweist dabei auf die 15 Jahre Bauzeit der Münchner Stammstrecke. Ohne verkehrspolitische Eingriffe werde „Ridesharing so ‚homöopathisch‘ genutzt wie Carsharing“. IOKI und Uber sprechen sich für den Einsatz von Ridesharing in suburbanen und ländlichen Räumen aus – und begegnen damit (ganz politisch opportun) der Kritik am Innenstadtfokus der meisten Sharing-Angebote.
Die Kannibalisierung des ÖPNV spielte in Nebensätzen eine Rolle: BM Scheuer unterstreicht bei seiner PBefG-Novelle, „dass keine Konkurrenz zum ÖPNV entsteht“. Moia verweist mit Blick auf amerikanische Studien (z.B. Boston) auf den geringen ÖPNV-Marktanteil in den USA. Uber betont in der Präsentation seine Feeder-Verkehre z.B. zur Straßenbahn Nizza.
Moovel stellte vor, wie ausgereift ihre MaaS-Plattform sei: Mit Tiefenintegration von immer mehr Sharing-Angeboten (nicht nur aus der Konzernfamilie), multimodalen Tarifmodellen (von Kombipaketen bis zur Flatrate) und durch Kapselung geschützten Daten (sogar so, dass Moovel sie nicht einsehen könne, sic!). Sie betonen, nicht Flottenbetreiber sondern Plattformentwickler zu sein – und positionieren sich als „Enabler der Verkehrsunternehmen“.
Insgesamt versprüht eine Mobilitätskonferenz, in der Computer-Platinen ausliegen, irgendwie mehr Offenheit und Optimismus, als wir das sonst aus der Branche gewohnt sind (-;